RES ist ganz einfach: Seite (rudder), Höhe (elevator), und ein bisschen Bremse (spoiler)
Die RES-Klasse ist seit 2022 im internationalen FAI-Regelwerk definiert und lautet nun „F3L“
Die RES-Fliegerei fing um 2013 an, sich in Deutschland zu verbreiten, heute findet sich die Sportart zunehmend in ganz Europa und sogar bereits in den USA. RES-Modelle und -Wettbewerbe waren immer schon vom Prinzip der Einfachheit geprägt. Die Modelle sind als motorlose Holzkonstruktionen definiert,- also rel. preisgünstig und leicht zu reparieren. (GFK/CFK oder ähnliche Materialien sind nur an wenigen stark beanspruchten Stellen zulässig). Die Spannweite ist auf max. 2 Meter begrenzt und die Steuerbarkeit auf die 3 oben erwähnten Funktionen beschränkt. Gestartet wird per Gummiseil bei einem Wind von max. 8 Metern pro Sekunde; Aufballastierung ist zugelassen.
Warum wird hier so viel Wert auf Einfachheit gelegt? Die Erklärung ist so einfach wie der ganze Flieger: Es geht um Nachwuchsförderung,- wobei damit nicht unbedingt nur Jugendliche gemeint sind. Man möchte jenseits von teuren Materialschlachten besonders Einsteiger in die Wettbewerbs-Szene locken. Das Reglement gibt dabei klare Bauvorschriften vor, die es der Industrie so gut wie unmöglich macht, überteure Modelle zu entwickeln, die dann die Gewinnchancen im Wettbewerb bestimmen. In der FAI-Beschreibung heißt es: „… Der Einstieg in die Wettbewerbsfliegerei soll mit dieser Klasse für Jedermann über alle Altersklassen hinweg erreichbar sein. Der Schwerunkt liegt vor allem darin Jugendliche zu begeistern und sie in das Wettbewerbsgeschehen zu intregieren. …“
Die aktuellen RES-Modelle warten mit allem auf, was innerhalb der Vorgaben mit modellbauerischen Fähigkeiten zu erreichen ist. Die aerodynamischen Auslegungen sind absolut modern und die Abfluggewichte liegen im Bereich von gerade mal 450 bis 600 Gramm. Der Fachhandel bietet Frästeil- und Bausätze bereits ab ca. 120,- bis 250,- EUR an. Doch nicht nur Bauerfahrung wird gesammelt und im Wettbewerb belohnt; ohne fliegerisches Können und die Auseinandersetzung mit Taktik, Thermik, dem eigenen Helferteam und der Konkurrenz wird man nur schwerlich punkten können. RES-Wettbewerbe sind im allgemeinen immer von einer gutgelaunten, den Teamgeist fördernden Wettbewerbs-Atmosphäre geprägt. Wer sich also auf die RES-Segelfliegerei mit gleichgesinnten Kollegen einlässt, findet dort – mit oder ohne Wettbewerb – stets eine ausgewogene, feine Kombination aus Modellbau und Modellflug.
Döring /Lamersdorf
Link zum F3L – Regelwerk-Download: